Die Zugspitze – Aushängeschild von Garmisch-Partenkirchen und ersehntes Ziel von Touristen und Bergsteigern aus der ganzen Welt. Ein symbolträchtiger Berg, an dem die menschliche Entwicklung deutliche Spuren hinterlassen hat.
Garmisch-Partenkirchen — Vor 200 Jahren, am 27. August 1820, wurde die Zugspitze der Chronik nach zum ersten Mal bestiegen. Damals hätten sich die Erstbegeher nicht ausmalen können, dass sich eines Tages Tausende von Menschen ihre Aussicht teilen werden. Jährlich stehen mehr als eine halbe Million Besucher auf dem Gipfel. Mit drei Seilbahnen kann er erreicht werden – weltweit einzigartig. Der technische Fortschritt spiegelt sich eindrucksvoll in der Erschließung dieses Berges wider, die seine große Beliebtheit erst möglich gemacht hat.
Als Deutschlands höchster Berg und Grenzstein zu Österreich ist die Zugspitze äußerst medienwirksam. Wo könnte man besser ein „Gipfeltreffen“ abhalten als auf dem „Top of Germany“? Immer wieder besuchen Politiker und berühmte Persönlichkeiten den Gipfel, um Botschaften an die Öffentlichkeit zu tragen.
Klimaerwärmung hinterlässt Spuren
Leider ist die Symbolik nicht nur positiv behaftet: Der Schneeferner ist ein trauriges Beispiel für das Verschwinden der Alpengletscher, verursacht durch die Klimaerwärmung. Der Blick hinauf mahnt uns, dass nichts dauerhaft von Bestand ist, nicht einmal die Gletscher und massiven Felstürme unserer Alpen. Technischer Fortschritt hat Schattenseiten.
Gleichzeitig steht die Zugspitze für die menschliche Bemühung, durch Wissenschaft Zusammenhänge zu verstehen. Seit über 20 Jahren wird auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus unterhalb des Gipfels das Klima erforscht – mit dem Ziel, Technik und Innovation für den Erhalt unserer Lebensgrundlage einzusetzen.
Zweifelsohne ist die Zugspitze ein faszinierender Berg, der Assoziationen und Gefühle hervorruft. Ein Berg, der uns viel über uns selbst erzählt. Während sich die Welt in den letzten 200 Jahren rasant verändert hat, thront das Zugspitzmassiv wie eine Burg über dem Ort. Grund genug, um dieses Jubiläum mit Freude und in Dankbarkeit zu feiern.
Eine multimediale Chronik über die Geschichte der Zugspitze hat der DAV zusammengestellt.
Veröffentlicht in: Kreisbote, 26. August 2020